Das Märchen "Die Salzprinzessin" ist ein traumhaftes und Augen öffnendes Märchen von den Gebrüdern Grimm.
Obwohl ich Märchen über alles liebe, bin ich relativ spät auf diese schöne Geschichte gestoßen. Vielleicht hätte ich auch vor einigen Jahren das Märchen nicht beachtet, wäre es mir begegnet, aber für mich passt dieses Märchen genau jetzt.
Als drei Königstöchter die Liebe zu ihrem Vater mit Metaphern beschreiben sollen, um dem König zu zeigen, wer die geeignete Thronfolgerin wäre, zählen die älteren Schwestern allerlei weltliche Güter und Besitztümer auf, nur die jüngste wählt einen gewagten Vergleich, der ihr eine Verbannung aus dem Königreich bringt. Da sie sagt, sie liebe ihren Vater wie das Salz und so, wie nur eine Tochter ihren Vater lieben könne, erscheint ihre Aussage auf den ersten Blick verglichen mit den Ausführungen ihrer Schwestern banal und mickrig. Doch es sollte anders kommen. Denn ein Zauber sorgt dafür, dass mit der jüngsten Königstochter auch das Salz aus dem Königreich verschwindet. Als sie nach langer Zeit ihren Weg zurück an den Hof findet, um ein klärendes Gespräch zu führen, ist das Königreich heruntergekommen und alle Menschen krank vor dem Mangel an Salz. Erst jetzt begreift ein jeder, welch wertvollen Vergleich sie genannt hat und das Salzbeutelchen, das ihr die Zauberin mitgegeben hatte, rettet das Reich.
Unterm Strich: das Alltägliche, das, was so wertvoll ist, vergessen wir zu oft und sind nicht dankbar dafür, dass wir es haben. Und oft ist das, was wir lieben, uns erst bewusst, wenn wir es nicht mehr haben.
Ähnlich wie mit dem Salz ist es mit unserer Gesundheit, den Menschen, die wir lieben und für selbstverständlich halten, unsere Augen, Beine, Lungen und Hände, unser Herz und unser Geist.
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